Also wie die Überschrift schon sagt, ist es neuseeländische
Schule, die in keinem Fall mit der deutschen zu vergleichen ist! Jeder der mich
hier fragt, wie ich die Schule hier finde, antworte ich mit: Es ist wie Urlaub
für mich und Schule macht das erste Mal Spaß. Hört sich zwar wahrscheinlich
jetzt alles unglaubwürdig an, was ich auch im ersten Moment gedacht habe, aber
es ist wahr und man muss es ausprobiert haben. Man hat hier ganz andere
Schulfächer, die Schule beginnt etwas später, man hat nur 25 Stunden in der
Woche und man macht eigentlich keinen normalen Unterricht, wie man ihn von Deutschland
gewöhnt ist. Meine Fächer sind: Outdoor Education (was ein MUSS für jeden
internationalen Schüler ist und sein sollte, also bloß nicht verpassen),
Furniture & Building, Food Technology, Tourism, Maths und English Studies.
Im Großen und Ganzen bin ich eigentlich recht zufrieden mit meiner Wahl, denn
zum größten Teil sind es Fächer, die man in der Heimat nicht angeboten bekommt
und es sind um es so zu sagen "Spaß- Fächer". Wie schon gesagt ist
Outdoor Education ein Must-to-Do, denn es macht einfach den meisten Spaß und
man bekommt schöne Dinge von Neuseeland zu sehen, die man ohne das Fach
wahrscheinlich nie zu sehen bekommen hätte. Im Moment gehen wir caven und
nächste Woche kommt dann noch klettern hinzu. Caven ist eigentlich schwer zu
beschreiben, denn man muss es ehrlich gesagt, gemacht haben, zudem sind wir
noch eine tolle Gruppe, mit der man ziemlich viel Spaß haben kann. Zu aller
erst waren wir in einer etwas kleineren Höhle, in die man 600m hinein gehen
konnte, um sich etwas daran zu gewöhnen, wie es denn in solch einer Höhle
aussieht und wie man mit Helmlappen sieht und sich im Großen und Ganzen zu
recht findet. Das erste Mal sind wir dort mit Kerzen durchgegangen, was eine
mega tolle Erfahrung war und sich doch von den gewöhnlichen Lampen unterscheidet
und das zweite und letzte Mal in dieser Höhle haben wir normale Helmlappen
benutzt, was auf jeden Fall einfacher ist, da man zwei Hände zur Verfügung hat
und auch mehr zu sehen bekommt. Außerdem durften wir schon mal ein wenig
klettern und durch einen engen Spalt gehen, somit stand unserem nächsten und
größeren Caving Trip nichts mehr im Wege! Aber dazu in meinem nächsten Post
mehr, denn es war wirklich zu erstaunlich, um es unter die Überschrift
"Neuseeländische Schule" zu schreiben. Jedenfalls beginnt meine
Schule um 8.40 Uhr, außer Donnerstags, denn da haben die Lehrer eine Art Übung
an der Schule und somit beginnt sie dort immer erst um 9 Uhr, was natürlich
heißt, dass man länger schlafen darf und ein bisschen kürzer Schule hat. Die
Schule endet immer um 15.20 Uhr, was nicht all zu spät ist und somit hat man
noch genug Zeit, um sich danach mit Freunden zu treffen. Zwischen den Schulzeit
gibt es zwei Pausen, die erste ist nach der zweiten Stunde und geht 20 Minuten
und die zweite ist nach der vierten Stunde und ist um die 50 Minuten lang, was
eigentlich ziemlich doof ist, denn man hat danach nur noch eine Stunde Schule
und kann dann nachhause gehen. So sitzt man die ganze Zeit in der Pause und
fragt sich wann diese endlich rum ist, aber auf der anderen Seite kann man sich
auch mit seinen Freunden unterhalten und ein bisschen was machen. Wie vielen
jetzt bestimmt schon aufgefallen ist, man hat nur 5 Stunden Unterricht jeden
Tag, aber die Unterrichtsstunden sind an sich ein wenig länger und gehen meist
nicht 45 Minuten, wie in Deutschland, sondern eine Stunde. Es ist ein wenig
gewöhnungsbedürftig, dass die Stunden hier so lange sind, denn dies fällt einem
meist bei normalen Stunden auf, wie Mathe und Englisch, aber irgendwann gewöhnt
man sich auch daran, auch wenn es bei mir ziemlich lang gedauert hat und auch
noch ein wenig dauert. Bevor der richtige Unterricht auch jeden Tag losgehen
kann, trifft man sich für ungefähr 15 Minuten in seiner "FormClass",
wo alle Jahrgangsstufen miteinander vermischt sind, was für mich eigentlich
nicht so relativ viel Sinn macht, denn meist hat man keinen einzigen davon in
irgend einem Fach und deshalb auch nicht recht viel mit ihnen zu tun. In der
"FormClass" wird jedenfalls immer die Anwesenheit kontrolliert und
die wichtigsten Dinge die aktuell sind vorgelesen und besprochen. Zusätzlich
gibt es auch noch vier verschiedene Haus Farben (grün, rot, blau und gelb), die
sich nach den einzelnen Form Klassen richten und die jedes Jahr erneut gegen
einander in verschiedenen Spielen antreten und dies wird meist einfach nur zum
Spaß gemacht. Außerdem hat man jedes Unterrichtsfach 2 Stunden die Woche und
von vielen davon eine Doppelstunde, somit hat man in diesen Stunden meist
praktische Dinge, wie kochen in FoodTech oder caving in OutdoorEd, in den
anderen eher Theorie. Außerdem gibt es hier Examen Wochen, die wir zum größten
Teil nicht mitschreiben müssen und somit frei haben (dort kann man dann viele
Dinge mit den andere Austauschschülern machen, was wir eigentlich sowieso
ziemlich viel machen), und keine wirklichen unangekündigten HÜ's, denn dafür
gibt es eher eine Art Hausprotokoll, was zum Schluss benotet wird, aber das
ganze betrifft uns internationale Schüler erst gar nicht, denn meistens wollen
die Lehrer nur, dass wir etwas zu tun haben und es deswegen ein bisschen
machen, aber eine großartige Notengebung gibt es nicht und genau wegen dem
allen kann ich nur sagen, im Moment ist es wie Urlaub und darüber bin ich in
jedem Fall froh! Bevor ich es vergesse, muss ich natürlich noch etwas zur
Schuluniform sagen, denn so was kennt man normalerweise auch nicht in
Deutschland. Wir haben eigentlich eine recht gute Uniform denn wir dürfen
unsere Röcke bis kurz vor den Knien kürzen, wo andere Schulen in der Umgebung
wirklich lange Röcke tragen müssen. Zusätzlich haben wir noch eine weiße Bluse,
die man übrigens nicht in den Rock stecken darf, und einen schwarzen Jersey
(Pullover) mit einem kleinen gelben Logo von der Schule. Der Rock ist übrigens
grau mit ein paar schwarzen, gelben und weißen Karolinien. Das einzige was
natürlich gar nicht geht sind die Schuhe, aber darüber spricht man dann auch
nicht und ist froh wenn man zu Hause ist und seine Schuhe wechseln darf, denn
sie sehen erstens ziemlich toll aus (Not!) und zweitens sind sie noch total
unbequem, aber das ist auch das einzige was mir davon gar nicht so gefällt. An
sich ist die Schuluniform ganz in Ordnung, denn man weiß, dass jeder damit
rumlaufen muss (außer Year 13, denn die dürfen in ihrem letzten Jahr an der
Schule normale Sachen anziehen) und man steht nicht stundenlang morgens vor dem
Schrank und überlegt, was man denn heute anziehen könnte.
Überzeugt euch selbst. Ziemlich brav! |
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